Susann Karsthof
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Susann Karsthof

Ein erster Blick – und wir fühlen uns durch Susann Karsthofs poetische, geheimnisvolle Bilder  weit weg von hier in ein fremdes prächtiges Land versetzt.

Das Bildgeschehen greift über die Begrenzung der Malfläche hinaus; es dringt mit einer starken visuellen Kraft in uns Betrachter ein. Versatzstücke von Zeichen, die an archaische Kulturen erinnern, geometrische, scharfkantige Ornamente erwachsen aus einem monochromen Grund.

Es könnte sich um Landschaften handeln, Landschaften aus malerischem Erfindergeist und abstrahierender Imagination.

Die grundsätzliche Idee, sich von der Wiedergabe der Natur zu befreien und den Natureindruck in eine optisch autonome Bildarchitektur zu übersetzen, geht schon auf Paul Cezanne zurück. Sein Ausspruch:“ Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur“ ist vielen geläufig.

Und Paula Modersohn, die seine Bilder bei einer Ausstellung in Paris kennenlernte, sagte: “Ich glaube, man müsste beim Bildermachen gar nicht so sehr an die Natur denken, wenigstens nicht bei der Konzeption des Bildes.“

Seither gibt es viele Ansätze, Landschaftsatmosphären zu schaffen, ohne die Konventionen der Landschaftsmalerei.

So erprobt auch Susann Karsthof immer neue Wege, um Farbe, Form und Fläche zu verselbständigen und darüber den Ausdruck ihrer Bilder zu steigern. Letztlich geht es ihr darum, nicht ein wiedererkennbares Abbild zu schaffen, sondern die geheime Kraft und Poesie der Dinge hinter ihrer äußeren Erscheinung offen zu legen.

Sie verbindet ihre Bildräume manchmal mit figürlichen Darstellungen, die zunächst vielleicht an prähistorische Höhlenmalereien erinnern können.

Die Muster und fremd anmutenden Zeichen scheinen wie von weit her zukommen , wie einem archaischen Vokabular entnommen.

Den Wunsch nach Ferne und fremden Kulturen teilt Susann Karsthof mit vielen reisenden Künstlern zu früheren Zeiten wie auch zu heutigen. Etwas von einem Nomadenleben ist  bei ihr zu spüren: Sie liebt es unterwegs zu sein, in ferne Länder zu reisen und in der Natur noch das Ursprüngliche, die Wildnis zu entdecken.

Sie findet Inspiration hier und in alten Kulturen, z. B. in den Tierdarstellungen der  Skythen, einem Reitervolk aus der südrussischen Steppe. Diese Nomaden verbrachten ihre Tage im Sattel und die griechische Vorstellung vom Kentauren, dem Pferdemenschen, hat hier ihren Ursprung genommen.

Die Kunst der Skythen, die sich an den Küsten des Schwarzen Meeres festsetzten, aber auch bis in die Niederlausitz vordrangen, empfing Kultureinflüsse von Griechenland, aber auch von China, was in der Ornamentik deutlich wird. Reihungen von pflanzlichen Motiven finden sich genauso wie Darstellungen bestimmter Tiere: Hirsche, Pferde oder auch Mischwesen.

Von dieser  und der Ornamentik anderer Kulturen, den fortlaufenden Wiederholungen, hat sich Susann Karsthof begleiten lassen und sie umgeformt, zu neuen Bildgestalten und Reihungen. Diese und viele andere Muster überlagern sich, mischen sich mit Farbflächen, bilden übergeordnete neue Systeme, verschmelzen zu einer Einheit.

Auf der Suche nach dem Charakteristischen, Typischen, reduziert sie die Dinge auf das Wesenhafte. Das flächenbetont dekorative der Tierformen findet sich bei ihr in neuen Zusammenhängen, aber auch hier sind die neugefundenen Formen mit Kraft aufgeladen.

Wurde bei den Skythen jedes Tier als Symbol aufgefasst, als Kraftträger zum Schutz und Heil, Segen verströmend, so ist das Tier bei S. K. ein Zitat, ein Hinweis. Die Künstlerin will ja nicht zur magischen Welt zurück. Das Tier steht für das Ursprüngliche, für das von Zivilisation und Technik Unberührte.

Mittels vereinfachter Formen und suggestiver Farbe sucht sie über das Sichtbare hinaus zu gelangen und die Dinge in dem Gefühl zu beschreiben, das sie auslösen können.

Ein Bilderwerk ist entstanden, das uns in weite Ferne und vergangene Zeiten zu führen scheint, zugleich aber auch auf uns selbst verweist. Dabei hat sie eine ganz eigene Bildwelt erfunden zwischen Abstraktion und Ornament, zwischen Monochromie und archaischem Formenspiel. So treten Muster in Reihungen, Rapporte, Strukturen und Formen in einen kultur- und zeitenüberspannenden Dialog.

                                                     Auszug aus einer Rede von K. Henze

 

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